Dem Herzen zu folgen ist meiner Meinung nach die beste Art durchs Leben zu gehen. Doch ist dies eine heikle Gratwanderung – auf beiden Seiten fällt das Gelände tief ab. Lies meine Überlegungen und erfahre, wie du die Gratwanderung erfolgreich meisterst.
Das Leben ist ein Spiel
Als Spielforscher bin ich überzeugt, dass das Leben ein Spiel ist. Gemäss Julian von “World of Life” sogar das härteste Spiel überhaupt.
Das Gemeine an diesem Spiel: Wir kennen nur einen geringen Teil der Spielregeln. Entsprechend müssen wir spekulieren. Egal ob Christen, Juden, Moslems, Buddhisten, Hindi, Animisten oder Atheisten: Alle haben ihre eigenen Vermutungen, ihren eigenen Glauben, wie die Spielregeln sein könnten. Die einen beten in eine bestimmte Richtung, die anderen springen in einen bestimmten Fluss, die dritten essen dies nicht, die vierten jenes nicht. Alle tun das, weil sie an bestimmte Spielregeln glauben.
Letztlich gibt es wohl so viele Vorstellungen der Spielregeln, wie es Menschen auf Erden gibt. Auch ich habe meine Vorstellungen.
Lebensplan und freier Wille
Meine Überzeugung kurz auf den Punkt gebracht: Wir haben einen individuellen Lebensplan, aber auch einen freien Willen.
Der Gedanke des Lebensplans ergibt sich aus der Langzeitforschung von Remo Largo und seinem Team an der Universitäts-Kinderklinik Zürich. Demnach sind wir Menschen alle einzigartig, haben unsere individuellen Veranlagungen und Talente und machen ganz persönliche Erfahrungen. Wir lernen in unserem eigenen Tempo. Einige Kinder laufen und sprechen sehr früh, andere später. Einige interessieren sich früh für das Lesen, andere spät. Wir haben unseren eigenen Entwicklungsplan.
Meine Erfahrungen bestätigen das. Gewisse Dinge geschehen einfach. Wir müssen unerwartet einen Verlust hinnehmen, der unser Leben in eine andere Richtung lenkt. Wir erhalten plötzlich eine Idee, die uns nicht loslässt und die unser Leben genauso beeinflusst. Wir geraten in Krisen, lernen Menschen kennen, entdecken Neues.
Auf vieles können wir aber auch Einfluss nehmen. Schreibe ich jetzt einen Blogartikel? Soll ich die Arbeitsstelle kündigen? Die Wohnung wechseln? Mich mit einem bestimmten Menschen einlassen?
Wo die Grenze zwischen Lebensplan und freiem Willen liegt, ist unklar. Doch ich gehe davon aus, dass es beides gibt.
Der Grat: Dem Herzen folgen
Das Wandern auf dem Grat symbolisiert den optimalen Weg durchs Leben zu gehen. Auch Remo Largo ist der Meinung, dass ein passendes Leben ein Leben ist, das zur jeweiligen Einzigartigkeit und zum individuellen Entwicklungsplan passt.
Jeder Mensch strebt danach, mit seinen individuellen Bedürfnissen und Begabungen in Übereinstimmung mit der Umwelt zu leben. Je besser ihm dies gelingt, desto größer sind sein Wohlbefinden, sein Selbstwertgefühl und seine Selbstwirksamkeit.
– Remo Largo in “Das passende Leben: Was unsere Individualität ausmacht und wie wir sie leben können”
Auf beiden Seiten des Grates geht es hinunter, da wird’s ungemütlicher.
Das Rezept, um oben auf dem Grat zu bleiben: Gehe mit dem Fluss deines Lebens mit. Höre darauf, was dein Herz sagt, was dein Körper dir mitteilt und was das Leben von dir möchte. Remo Largo nennt das Fit-Prinzip: Ein passendes Leben führen.
Damit du das schaffst, musst du dich gut kennen. Du brauchst Zugang zu deinem Herzen.
Das ist nicht so einfach, denn die industriell geprägte Gesellschaft des 19. und 20. Jahrhunderts hat gegenteilige Anreize gesetzt. Menschen wurden in Normen gegossen. Egal ob in Schule oder im Erwerbsleben, sie waren meistens in einem fremdbestimmten Umfeld. Da ist es schwierig, den Zugang zum Herzen zu bewahren – dieser war oft nicht relevant. Stattdessen galt es Leistungserwartungen zu erfüllen, die andere für uns definiert hatten.
Mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Gesellschaft ändert sich das. Neu ist unsere Einzigartigkeit gefragt. Es ist heute sehr viel leichter möglich, dem Herzen zu folgen.
Nur: Wir sind uns das nicht gewohnt. Um unserem Herzen zu folgen, müssen wir uns oft gegen gesellschaftliche Normen stellen. Wir müssen gegen den Strom schwimmen, damit wir mit dem Strom des Lebens schwimmen können.
Vertiefender Artikel: In 7 Schritten glücklich sein (dank uraltem Wissen)
Abfallendes Gelände zur Linken: Allmachtsgefühl
Meine Überzeugung: Es gibt sowohl einen Lebensplan als auch einen freien Willen. Wer nicht an den Lebensplan glaubt, wird links des Grates weiter unten dahinschreiten.
Oft äussert sich dieser Glaube in Aussagen wie “du kannst alles erreichen, wenn du nur willst”. Diese Aussage lässt sich meiner Meinung nach durch einfache Logik widerlegen. Nehmen wir an, ich möchte bis zum 31. Dezember 2050 der reichste Mensch der Welt sein. Nein, ich bin bescheiden, der reichste Mensch im deutschsprachigen Raum reicht mir.
Du hast dasselbe Ziel. Wir können beide dieses eine Ziel anstreben. Wir können uns ganz darauf fokussieren, können visualisieren und manifestieren und hundertprozentig davon überzeugt sein. Trotzdem: Mindestens jemand von uns wird das Ziel nicht erreichen.
Wir können nicht alles erreichen, was wir uns wünschen.
Abfallendes Geländer zur Rechten: Opferhaltung
Auf der anderen Seite des Grates geht es genauso hinunter. Dort schreiten wir dahin, wenn wir nicht daran glauben, dass wir etwas an unserer Situation verändern können, wenn wir also den freien Willen leugnen. Dann machen wir alle anderen für unsere Misere verantwortlich, sind überzeugt, dass das einfach unser Schicksal ist.
Auch dann ist unser Wohlbefinden reduziert und wir haben den Grat verlassen.
Was bedeutet dem Herzen zu folgen?
Dem Herzen zu folgen bedeutet für mich nicht Konsum und Party ohne Ende. Was dann?
Meine Antwort: Mit dem Fluss des Lebens zu gehen. Einverstanden, das hilft dir jetzt vermutlich nicht weiter. Lass es mich erklären.
Es gibt vier Motivationsarten also vier Möglichkeiten, weshalb du tust, was du tust.
Belohnung
Status
Sinn
Innerer Drang / Freude
Du kannst die Belohnung im Fokus haben, beispielsweise den Lohn für deine Arbeit. In dem Fall wirst du vermutlich versuchen, möglichst viel zu verdienen.
Du kannst deinen Status hoch gewichten, beispielsweise in dem du Karriere machen möchtest.
Du kannst dich am Sinn orientieren und Dinge tun, weil sie dir sinnvoll erscheinen.
Oder du kannst dich auf das fokussieren, was dir Freude bereitet, was sich stimmig anfühlt, wozu du innerlich gedrängt wirst.
Vielleicht bist du irgendwo angestellt. Deine Vorgesetzte geht demnächst in Rente und dir wird angeboten, ihre Position einzunehmen. Du fühlst dich geehrt. Die Beförderung würde mit höherem Prestige und einem höheren Gehalt einhergehen. Trotzdem entscheidest du dich, deine bisherige Position zu behalten, denn das fühlt sich für dich richtig an. Oder aber es fühlt sich richtig an, die neue Herausforderung anzunehmen.
Vielleicht bist du angestellt und hast einen Chef, mit dem du dich nicht verstehst. Das reduziert deine Freude an der Arbeit. Trotz allem fühlt es sich stimmig an, weiter dort zu arbeiten. Deshalb bleibst du. Vielleicht fühlt es sich aber auch stimmig an, zu kündigen, dann suchst du dir eine andere Arbeitsstelle.
Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben.
– nach Johann Wolfgang von Goethe
Entscheidend ist der übergeordnete Impuls. Du möchtest Mutter oder Vater werden? Dies ist der übergeordnete Impuls. Der kann auch Fremdbestimmung mit sich bringen. Du wirst Windeln wechseln, Brei vom Boden aufwischen und andere Dinge tun müssen, die du nicht einfach aus Freude tust.
So einfach wie das in der Theorie klingt, ist es aber in der Praxis nicht, denn es tauchen dabei verschiedene Schwierigkeiten auf.
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Wenn sich das Leben wie ein Spiel anfühlt
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Erste Schwierigkeit: Zu spüren, was sich richtig anfühlt
In ihrem Buch “das innere Navi” unterscheidet Vivian Dittmar fünf innere Stimmen, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen: Der Verstand, das Herz, die Ausrichtung, die Intuition und die Inspiration.
Diese inneren Stimmen auseinanderzuhalten ist enorm schwierig. Je stärker du mit dir und deinen Gefühlen vertraut bist, desto leichter fällt es dir. Nützliche Werkzeuge sind etwa Achtsamkeitstechniken wie Meditation, aber auch Spielen.
Beim Spielen tust du etwas, was deinem Innersten entspringt, zu dem du gerade Lust hast. Mit Spielen meine ich nicht nur Gesellschaftsspiele, Sportspiele und ähnliches, sondern vor allem auch freies Spiel. Kurz: Ein Projekt, eine Herausforderung anpacken einfach aus Freude.
Zweite Schwierigkeit: Verlockungen
Möchtest du die Position deiner Vorgesetzten übernehmen, weil dann dein Gehalt und dein Prestige steigen? Oder weil es sich wirklich stimmig anfühlt? Das ist in der Situation oft unglaublich schwierig zu entscheiden.
Du kannst dich bei allem fragen: Würde ich das tun, weil das Geld lockt? Oder der Status? Weil es dir sinnvoll erscheint? Wenn du all diese Fragen verneinen kannst, würdest du es tun, weil es sich stimmig anfühlt.
Folgende Fragen können dir helfen, obige drei Fragen zu beantworten:
- Angenommen, du müsstest kein Geld verdienen, weil du gerade ein paar hundert Millionen Euro herumliegen hast: Würdest du das Angebot trotzdem annehmen, wenn du dafür keine Belohnung erhalten würdest?
- Angenommen, du würdest nicht im Status steigen: Würdest du das Angebot trotzdem annehmen?
- Angenommen, es würde sich herausstellen, dass die künftige Arbeit gar nicht sinnvoll ist, würdest du sie trotzdem anpacken?
Wenn du dreimal mit Ja antworten kannst, fühlt sich das Angebot stimmig an.
Dritte Schwierigkeit: Ängste
Vielleicht bist du angestellt, hast aber eine Idee für ein privates Projekt, das immer mehr Raum einnimmt. Irgendwann spürst du einen tiefen inneren Drang, dich nur noch diesem Projekt zu widmen. Doch du wagst es nicht, deine Arbeitsstelle zu kündigen.
In dem Fall würde es sich stimmig anfühlen zu kündigen. Doch die Angst hält dich davon ab. Dann gilt es, die Angst zu überwinden.
Dem Herzen folgen: Es wird funktionieren
Ich bin fest überzeugt: Wenn du einen ganz tiefen Impuls spürst, eine innere Sicherheit hast, dann tue es. Du wirst alles erhalten, was du dazu brauchst: Du wirst die richtigen Menschen kennenlernen. Du wirst auf die richtigen Herausforderungen stossen, die dir die Erfahrungen bringen, die du brauchst. Du wirst die notwendigen Finanzen auftreiben.
Doch auch dieser Grat ist sehr schmal. Es lauern wiederum zwei Gefahren.
Erste Gefahr: Wann ist ein Impuls wirklich tief?
Viele Menschen haben verschiedene Interessen und Ideen. Wann entspringt eine Projektidee wirklich so tief aus deinem Herzen, dass du dich darauf verlassen kannst, dass sie funktionieren wird? Mit anderen Worten: Dass du sicher sein kannst, dass dein Leben diese Idee durch dich umgesetzt haben möchte?
Beispiel: Ich war schon mehrfach in meinem Leben verliebt. Liebe ist nichts anderes als eine tiefe Verbindung. Doch nur bei einem Menschen hatte ich diese innere Sicherheit, dass das die “richtige” Partnerin für mich ist. Sobald ich sie kennenlernte, kannte ich den Unterschied zum früheren Verliebtsein, vorher nicht. Die vielen Zufälle auf dem Weg zu uns als Paar bestätigten das Gefühl des Richtig.
Krisen schubsen uns in die richtige Richtung. Zufälle bestätigen die richtige Richtung.
Wie also weisst du, ob die Liebe – egal ob zu einem Menschen oder zu einem Projekt – so tief ist, dass du weisst, dass es richtig ist, sich darauf einzulassen?
Diese Frage kann ich dir nicht beantworten. Aber dein Leben wird dich unterstützen, das herauszufinden. Wie, das erfährst du etwas weiter unten im Text.
Doch wenn du mal eine so tiefe innere Überzeugung gehabt hast, wirst du es verstehen.
Zweite Gefahr: Dein Verstand und Verlockungen
Du spürst vielleicht einen tiefen Impuls, ein Buch zu schreiben. Du schreibst das Buch, alles fühlt sich total leicht an. Die Sätze fliessen nur so aus deiner Feder oder Tastatur.
Du bist überzeugt, dass das Buch ein Hit wird, du deinen Job schmeissen und dich ganz dem Schreiben widmen kannst.
Doch das Buch verkauft sich schlecht. Du bist enttäuscht, frustriert, orientierungslos. Es hatte sich doch so stimmig angefühlt!
Gehen wir einen Schritt zurück: Du hast den Drang verspürt, das Buch zu schreiben. Du hast das getan und es lief dir total leicht und hat sich stimmig angefühlt.
Punkt.
Vielleicht wollte das Buch einfach geboren werden? Vielleicht wollte dein Leben dir eine bestimmte Erfahrung bieten?
Vielleicht war es dein Verstand, der dir suggerierte, dass du dich damit selbständig machen kannst?
Vielleicht war es deine Vorstellung? Du hast dein Buch mit deinem Namen darauf in allen Buchhandlungen gesehen? Vielleicht gar auf den Bestsellerlisten? Vielleicht war das der Wunsch nach mehr Status?
Diese 3 Tipps helfen dir, wenn du deinem Herzen folgen willst
Du spürst einen inneren Drang zu einer bestimmten Handlung. Möchte nun dein Leben, dass du die Idee umsetzt? Gehört das also zu deinem Lebensplan?
Probiere aus
Du hast einen freien Willen, also kannst du es einfach ausprobieren. Du musst ja nicht gleich alles hinschmeissen.
Möchte dein Leben sich in eine andere Richtung bewegen als du, wirst du auf Hindernisse stossen. Vieles fühlt sich harzig an. Vielleicht gibt es gar einen Schicksalsschlag, der dich daran hindert, dich weiter darum zu kümmern. Krisen helfen dir, deinen Lebensplan zu erfüllen und ein passendes Leben zu führen.
Ich habe im Januar 2017 den deutlichen Impuls gespürt, ‘Spiel dein Leben’ zu gründen und diesen kreativen Raum zu einer Selbständigkeit zu führen.
Doch vieles lief harzig. Meine Angebote verkauften sich lange Zeit schlecht. Ich fragte mich immer wieder, ob ich auf dem Holzweg sei. Doch die blosse Vorstellung, mein “Baby” aufzugeben, führte zu einem dicken, grossen Klotz in meinem Magen.
Ich konnte nicht anders und machte weiter, fast fünf Jahre lang.
Dann kam mir im November 2021 eines Nachts die Idee zum Magic Campus, dem dritten Bildungsweg für Schulabgänger:innen und Lehrabbrecher:innen, die von Anfang an ihrem Herzen folgen möchten. In dem Moment spürte ich, dass diese Projektidee der Grund war, weshalb ich Jahre zuvor den Impuls verspürte, ‘Spiel dein Leben’ zu gründen. Tatsächlich löste dieses Projekt eine grosse Sogwirkung aus und seither läuft es richtig rund.
Höre auf deinen Körper und auf dein Schicksal
Dieser Tipp ist das Gegenteil des ersten: Probiere es nicht aus. Führe dein Leben so weiter wie bislang. Was passiert?
Vielleicht passiert nichts. Dann ist es vermutlich das, was dein Lebensplan für dich bereithält.
Vielleicht mehren sich aber körperliche Symptome. Vielleicht ereilen dich kleinere oder grössere Schicksalsschläge. Dann dürfte es an der Zeit sein, dich zu bewegen.
Obwohl ich bereits im Januar 2017 den Drang verspürt hatte, mich selbständig zu machen, hatte ich vorerst bloss mein Arbeitspensum auf 50 Prozent reduziert. Bis zum Sommer 2020 fühlte sich das stimmig an. Doch dann spürte ich immer mehr, dass meine Zeit bei meinem Arbeitgeber abgelaufen ist. Zum dümmsten Zeitpunkt: Denn ich verdiente noch sehr wenig aus meinem selbständigen Standbein und mein Erspartes war so gut wie aufgebraucht.
Ich riskierte die Kündigung nicht. Dann geschah es: Totalschaden am Auto, Wasserschaden im Bad, Schaden an einem Baufahrzeug. Keine Verletzungen, bloss finanziellen Aufwand.
Was will mir mein Leben sagen? Ich kündigte die Arbeitsstelle ganz und die finanziellen Verluste hörten sofort auf.
Ob sie auch ohne Kündigung aufgehört hätten, werde ich nie erfahren.
Sei ergebnisoffen
Auf meinem Weg entdeckte ich das Magie-Mischpult. Beim Spielen entsteht eine ganz besondere Magie. Wodurch? 9 Regler sind beim Spielen in Balance. Das Magie-Mischpult visualisiert, welche Regler in deinem Leben in Balance sind und welche nicht. Hier kannst du testen, wie die Regler bei dir positioniert sind. So kannst du sie gegebenenfalls zurechtrücken.
Einen Regler möchte ich hervorheben, wenn es darum geht, dem Herzen zu folgen: Ernst und Lockerheit sollten in Balance sein.
Egal für welchen Weg du dich entscheidest: Sei mit grosser Ernsthaftigkeit dabei. Gib dein Bestes. Gleichzeitig lohnt es sich, locker zu bleiben. Verbissenheit ist selten förderlich.
Mit anderen Worten: Der Weg ist das Ziel. Je weniger du dir vorstellst, was du erreichen willst, desto weniger kannst du enttäuscht werden. Denn das Leben ist eine Wundertüte.
Fühlt sich dein Leben stimmig an?
Jeder Mensch und jeder Lebensweg ist einzigartig. Lass dich deshalb von meinen Beispielen nicht zu sehr beeindrucken, sie sollten bloss die entsprechenden Gedanken konkretisieren. Mein Leben ist meines, dein Leben ist deines. Es gibt kein festes Rezept, durchs Leben zu gehen. Bei dir hätten die Geschichten vermutlich ein anderes Ende genommen.
Manchmal funktioniert etwas bei deinem Nachbarn und wenn du exakt dasselbe tust, funktioniert das nicht. Der Lebensweg deines Nachbarn ist nicht dein Lebensweg.
Manchmal harzt etwas und du kommst nicht vom Fleck. Manchmal geht alles sehr leicht, Zufall folgt auf Zufall und du erhältst alles, was du brauchst.
Manchmal funktioniert etwas, zu einem späteren Zeitpunkt aber plötzlich nicht mehr. Ein Zeichen, etwas Neues in Angriff zu nehmen.
Es spielt keine Rolle, ob du angestellt oder selbständig erwerbend bist, ob du viel verdienst oder wenig, ob du dich mit deinem Vorgesetzten prima verstehst oder er ganz andere Vorstellungen hat als du.
Wichtig ist einzig, dass sich die Situation stimmig anfühlt.
Spiel dein Leben
Kinder wachsen spielend auf, solange wir sie lassen. Sie spüren, wann die Zeit reif ist, um aufzustehen. Um zu hüpfen. Um auf den Baum zu klettern. Automatisch folgen sie ihrem inneren Entwicklungsplan.
Doch dann kommen wir Erwachsenen und sagen ihnen, was sie wann lernen sollen. Sie lernen, dass das, was andere von ihnen verlangen, wichtiger ist als die Impulse ihres Entwicklungsplanes.
So hören sie auf, auf ihren Entwicklungsplan zu hören und kommen in Konflikt mit sich selbst.
Spielen ist der natürliche Zustand des Menschen.
Das beste, was du tun kannst: Kehre zurück in das natürliche Spiel deines Lebens. Betrachte das Leben als Spiel und gehe mit dem Fluss des Spiels mit.
Das Zuspiel erreicht dich nicht? In Opferhaltung verharren und mit dem Schicksal hadern bringt nichts. Passe dich stattdessen der neuen Situation an und hilf deinem Team, den Ball zurückzuerobern.
Genauso wenig hilft es dir, davon auszugehen, dass all deine Schüsse ins Tor fallen und du jedes Spiel gewinnst.
Doch wenn du eine Chance siehst und der Ball plötzlich vor deinen Füssen liegt: Ergreife die Chance und hau drauf!
Wie du dir ein erfülltes Leben im neuen Zeitalter designst.
Die Erzählung für alle, die sich nach der Leichtigkeit sehnen, als sie als Kind spielend das Viertel unsicher gemacht haben.
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