6. Oktober 2021

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Für viele Menschen ist der Job einfach Broterwerb. Doch Arbeit kann viel mehr sein – besonders im neuen Zeitalter. Sie kann Sinn vermitteln oder sogar richtig Freude bereiten und Energie geben. Wie du deinen Traumjob finden oder selbst designen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist ein Traumjob?

Eine Arbeit kann uns vier Dinge geben:

  1. Belohnung in Form von Lohn
  2. Status
  3. Sinn
  4. Freude

Ein Traumjob ist Arbeit, die deinen persönlichen Werten entspricht und bei der die Freude daran im Vordergrund steht. Eine solche Arbeit verleiht dir Energie, du kannst deine Leidenschaft leben und sehnst dich das ganze Wochenende auf den Montag. Diese Energie nimmst du mit in deine anderen Lebensbereiche wie Partnerschaft, Familie, Freunde. So hat ein Traumjob die Kraft, dein Leben in eine positive Richtung zu verändern.

Trotzdem wirst du auch in deinem Traumjob schwierige Situationen meistern müssen. Du musst vermutlich teilweise Dinge tun, um die du lieber einen Bogen machen würdest. Insgesamt fühlt sich die berufliche Situation für dich aber stimmig an.

Was du eigentlich suchst, wenn du einen Traumjob finden möchtest

Mit dem Wort "Traumjob" verbindest du vermutlich ein erfüllendes Gefühl. Wie kommt dieses Gefühl zustande?

Gemäss der Selbstbestimmungstheorie von Edward Deci und Richard Ryan haben Menschen drei psychische Grundbedürfnisse:

  1. Wir streben nach Kompetenz, möchten Einfluss nehmen auf unser Umfeld, etwas bewirken.
  2. Wir streben nach Autonomie und möchten das Gefühl haben, selbst über uns entscheiden zu können.
  3. Wir streben nach sozialer Eingebundenheit und möchten so geliebt oder zumindest akzeptiert werden, wie wir sind.

Im Artikel über das Glücklichsein habe ich diese Grundbedürfnisse konkreter beschrieben.

Wenn du dir einen Traumjob wünschst, sehnst du dich deshalb vermutlich nach der Erfüllung dieser drei Grundbedürfnisse.

Ist ein Traumjob realistisch?

Für viele klingt es unrealistisch und utopisch, sich jeweils auf den Montag zu freuen. Für andere ist das Realität.

Besonders in der industrialisierten Zeit war ein Traumjob eher unrealistisch. Diese Zeit war geprägt durch straffe Hierarchien. Die Chefetage plante und steuerte die Arbeit. Die Vorgesetzten hatten sicherzustellen, dass die Arbeit gemäss der Planung ausgeführt wurde. Somit war die Selbstbestimmung des Einzelnen meist sehr eingeschränkt. Das fühlte sich selten wie ein Traumjob an.

Doch mit der digitalen Transformation ändert sich die Situation. Die Planbarkeit sinkt, und Routinetätigkeiten, die gut top down delegiert werden können, verschwinden immer mehr. Die Tätigkeiten werden komplexer und verlangen nach mehr Selbstbestimmung. Ausserdem sind wir dank des Internets weniger an unsere Region gebunden, so dass potenzielle Kunden leichter zu uns finden können.

Somit ist ein Traumjob heute aus zwei Gründen deutlich realistischer als noch im 19. oder 20. Jahrhundert:

  • Unternehmen müssen den Mitarbeitenden mehr Selbstbestimmung gewähren. So stehen immer mehr Arbeitsstellen zur Verfügung, in denen Menschen sich verwirklichen können. Frederic Laloux beschreibt in seinem Bestseller "Reinventing Organizations" wie sich Organisationen verändern.
  • Es ist heute deutlich einfacher, sich selbständig zu machen und über das Internet die passenden Kunden zu finden. Somit können wir uns unseren eigenen Traumjob schmieden.
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7 Zutaten für einen Traumjob

Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du zu einem Traumjob kommst. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit brauchst du sieben Zutaten in der einen oder anderen Form.

1. Du solltest Zugang haben zu deiner Einzigartigkeit

Ein Traumjob ist eine Arbeit, die zu deiner Persönlichkeit passt. Folglich solltest du deine Persönlichkeit, deine Einzigartigkeit kennen oder Zugang zu ihr haben.

Entweder kannst du dir in einem bewussten Prozess Klarheit über deine Einzigartigkeit verschaffen. Im Artikel "Wer bin ich?" habe ich sieben Methoden gelistet, die dir helfen, Klarheit zu erlangen.

Oder aber du spürst, was sich für dich richtig anfühlt. Du folgst ohnehin deinem inneren Kompass, der dich möglicherweise gerade jetzt dazu drängt, dir deinen Traumjob zu verschaffen.

2. Du solltest Tätigkeiten kennen, die deiner Einzigartigkeit entsprechen

Hast du eine oder mehrere Leidenschaften? Dann kannst du diesen Punkt abhaken. Ansonsten kannst du jederzeit Leidenschaften entwickeln, die deiner Einzigartigkeit entsprechen. Die Mitglieder unseres Magic Campus machen dies wie folgt: Im vorangehenden Schritt haben sie ihre persönlichen Antriebskräfte herausgefunden. Eine Anleitung findest du im Artikel "Antriebskräfte – Entdecke deine 4-7 Bauteile deiner Leidenschaften". Nun schreiben sie ihre Antriebskräfte einzeln auf Kärtchen. Zusätzlich schreiben sie weitere Aspekte ihrer Einzigartigkeit auf weitere Kärtchen, wie beispielsweise besondere Erfahrungen, besonderes Wissen oder besondere Fähigkeiten. Dann mischen sie die Karten und decken zwei auf. Sie denken sich eine Tätigkeit aus, die den beiden Einzigartigkeits-Aspekten auf den aufgedeckten Kärtchen entspricht. Anschliessend decken sie die nächste Karte auf und versuchen die Tätigkeit oder Projekte so zu präzisieren, dass der dritte Aspekt sich auch darin unterbringen lässt. So fahren sie fort. Schaffen sie es nicht mehr, den neu aufgedeckten Aspekt einzubetten, beginnen sie, eine neue Tätigkeit auszudenken. Gibt es keine Kärtchen mehr, mischen sie alle neu und machen weiter.

So entstehen Tätigkeiten, die allesamt perfekt zu ihrer Einzigartigkeit passen.

3. Einen Plan haben, die vielversprechendste Tätigkeit anzupacken

Du hast nun eine oder mehrere Tätigkeiten, die deiner Einzigartigkeit entsprechen. Falls du mehrere hast: Welche lösen bei dir ein wohliges Kribbeln aus? Konzentriere dich auf die.

Du kannst nun einige Fragen stellen, um dir bewusst zu werden, ob sich die Tätigkeit als Traumjob eignet:

  • Wer könnte daran interessiert sein, dass du diese Tätigkeit ausübst, dieses Projekt anpackst? Das könnten potenzielle Arbeitgeber oder Kunden sein.
  • Kannst du deine Idee allenfalls so ändern, dass sie für andere Menschen interessanter wird? Wichtig ist, dass sie trotzdem die Facetten deiner Persönlichkeit abdecken und du weiterhin Lust hast, die Idee zum Leben zu erwecken.
  • Welches Leben würdest du in ein, drei oder fünf Jahren führen, wenn du das Projekt anpackst?
  • Wie kannst du möglichst schnell testen, ob die Tätigkeit sich auch so anfühlt, wie du dir das ausgemalt hast und ob irgendwelche unerwarteten Hindernisse auftauchen?

4. Industrielle Glaubenssätze über Bord werfen

Da das industrielle Zeitalter durch steile Hierarchien und Fremdbestimmung geprägt war, haben die meisten Menschen entsprechende Glaubenssätze verinnerlicht. Von vielen davon sollten wir uns verabschieden, denn diese stehen dem Traumjob im Wege. Hier vier Beispiele:

Reframing-Karte: "Arbeite, um Geld zu verdienen" vs. "Folge deinem inneren Kompass, das Geld wird folgen"
Reframing-Card: "Besser als die Konkurrenz zu sein, gibt dir Sicherheit" vs. "Deine Einzigartigkeit zu leben, gibt dir Sicherheit."
Reframing-Karte: "Arbeite, um Geld zu verdienen" vs. "Folge deinem inneren Kompass, das Geld wird folgen"
Reframing-Karte: "Fleiss bringt dich nach oben" vs. "Folge deinem inneren Kompass und du lebst deine Veranlagung"

Erklärungen dazu sowie weitere Glaubenssätze findest du im Artikel "Homo Ludens: Die 9 Dimensionen des neuen Menschen".

5. Das wichtigste überhaupt: Loslegen, den Traumjob ansteuern

Viele Menschen träumen vom Traumjob, doch wenige machen sich auf den Weg. Das ist wohl die grösste Hürde überhaupt. Zum Traumjob gelangst du nur, wenn du dich auf den Weg machst. Deine Träume verwirklichst. Das kann auch langsam starten, beispielsweise indem du dir jeden Tag 5 Minuten Zeit nimmst, um zumindest eine einzelne Handlung hin zu deinem Traumjob vorzunehmen: Eine Mail schreiben, recherchieren, jemanden um ein Interview bitten, die nächsten Schritte definieren.

Am besten reservierst du dir ein fixes Zeitfenster, zum Beispiel gleich nach dem Aufstehen. Anstatt da durch den Facebook-Stream zu scrollen investierst du fünf Minuten in deinen Traumjob. So kommst du ihm erstens Schritt für Schritt näher und zweitens gewöhnt sich dein Gehirn dran. Irgendwann tust du das ganz automatisch, genauso wie du die Zähne putzt. Und mit jedem Mini-Schritt wird der Sog grösser. Dein Herz strebt immer mehr nach dem Traumjob und irgendwann kannst du gar nicht mehr anders als dich damit zu beschäftigen. Spätestens da ist es um dein Wochenende geschehen.

6. Durchhaltevermögen

Selten ist der Weg zu deinem Traumjob geradlinig. Stattdessen triffst du auf Verzweigungen, Herausforderungen, Verzweiflung, Begeisterung, Ratlosigkeit, dicke Nebenschwaden und vieles mehr. Da gilt es durchzuhalten. Unter jenen, die es geschafft haben, zirkuliert der Satz: Erfolg bedeutet, einmal mehr aufgestanden als hingefallen zu sein.

Du kannst es dir einfacher machen, durchzuhalten. Hier einige Möglichkeiten:

  • Schliesse dich Menschen an, die sich auch auf den Weg gemacht haben. Das kann über eine Mastermind-Gruppe geschehen, die sich beispielweise wöchentlich oder zwei-wöchentlich trifft und austauscht. Weiter gibt es Communities wie der Citizen Circle, von denen du Unterstützung erhalten kannst.
  • Lasse dich auf dem Weg begleiten. Es gibt verschiedenste Angebote von Coaches, die dich auf deinem Weg zum Traumjob begleiten. Eine Möglichkeit ist unsere Magic Campus.

Viel Erfolg!

Und vor allem: Viel Freude!

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Über den Autor

Nando Stöcklin

studierte Ethnologie und promovierte in Pädagogik. Beruflich beschäftigte er sich als Forschungsmitarbeiter mit den Auswirkungen der digitalen Transformation und mit Spielen. Er ist überzeugt, dass ein natürliches, gesundes Leben sich genauso magisch anfühlt wie Spielen. Mithilfe des von ihm entwickelten Magie-Mischpults hilft er als Magie-Doktor Menschen zurück in das natürliche Spiel des Lebens.

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