Neues Erfolgsrezept: Leidenschaft statt Fleiss
Das Erfolgsrezept der industrialisierten Gesellschaft lautete: Fleissig Leistungserwartungen von Dritten erfüllen. Das Erfolgsrezept der neuen Gesellschaft sieht fundamental anders aus.
Erfolgsrezept in der industrialisierten Gesellschaft
Die Schule der industrialisierten Gesellschaft stellt via Lehrplan Anforderungen vor, welche die Schülerinnen und Schüler erfüllen sollen. Lehrpersonen konkretisieren diese Leistungserwartungen. Kinder und Jugendliche, die diese Erwartungen mustergültig und fleissig erfüllen, werden gut bewertet. Ihnen steht in der Ausbildungspyramide der Weg nach oben offen.
Genauso ist es im Arbeitsalltag: Die Leistungserwartung ist im individuellen Pflichtenheft festgehalten und wird in unmittelbaren Aufträgen der Vorgesetzten konkretisiert. Arbeitnehmende, die die Leistung mustergültig und fleissig erfüllen, werden gute Bewertungen erhalten. Ihnen steht in der Karrierepyramide der Weg nach oben offen.
Erfolgsrezept in der digital geprägte Gesellschaft
Die Schulen funktionieren nach wie vor nach dem selben Prinzip und auch in der Arbeitswelt funktioniert dieses Erfolgsrezept vielerorts noch recht gut. Doch die gesellschaftlichen Spielregeln ändern sich gerade jetzt. In der industrialisierten Welt standen Routinetätigkeiten im Vordergrund. Das sind Tätigkeiten, die stark repetitiv sind und die in Anleitungen beschrieben werden können. Disziplin und Fleiss waren zentrale Kompetenzen für solche Tätigkeiten.
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Aufgrund der digitalen Transformation können immer mehr dieser Routinetätigkeiten an Algorithmen ausgelagert werden. Bei neu entstehenden Job gilt es meist, gemeinsam und kreativ komplexe Probleme zu lösen. Dafür hilft Disziplin und Fleiss wenig. Stattdessen sind Kompetenzen wie Kreativität, Problemlösefähigkeit und Sozialkompetenz gefragt.
Was ist also das neue Erfolgsgeheimnis? Die kreativsten Menschen sind jene, die in ihrem Element sind. Probleme können jene am besten lösen, die genau da ihre Fähigkeiten haben. Und sozialkompetent sind jene, die sich nicht in einer Wettbewerbsgesellschaft – welche aus der hierarchischen Struktur der Industrialisierung hervorging – behaupten müssen. Normierte Anforderungen erzeugen Wettbewerb, individuelle Anforderungen begünstigen Kooperation.
Der Erfolg liegt nicht mehr bei Anforderungen von Aussen, sondern in der Einzigartigkeit der Menschen. Und da liegt das Problem. Wer während der ganzen Schulzeit Erwartungen Dritter erfüllt, entfernt sich immer mehr von den eigenen Interessen und somit von der Individualität. Gemäss Frithjof Bergmann, dem Begründer der New-Work-Bewegung, kennt die Mehrheit der Erwachsenen die eigenen Leidenschaften nicht mehr. In meiner Arbeit als Coach setze ich hier an.
Fazit
Wer sich also nach wie vor nach dem alten Erfolgsrezept ausrichtet, hat künftig schlechtere Erfolgsaussichten. Wer hingegen seine Leidenschaft lebt, anstatt Leistungserwartungen Dritter zu erfüllen, dürfte künftig sehr gefragt sein. Das neue Erfolgsrezept lautet: Lebe deine Leidenschaft, lebe deine Einzigartigkeit. Guter Nebeneffekt dieser Strategie: Die Einzigartigkeit zu leben ist zentral für das psychische Wohlbefinden. Wer also nicht auf Leistungsanforderungen Dritter schielt, sondern einfach das tut, was dem Innersten entspringt, hat nicht nur beste Voraussetzungen, um erfolgreich, sondern auch um glücklich zu sein.
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Kommentare
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Kommentiere als Nando Stöcklin