Orientierungslosigkeit: Die meisten Erwachsenen waren jahrzehntelang darauf fokussiert, Leistungserwartungen von anderen (Lehrpersonen, Vorgesetzte) zu erfüllen. Eigene Sehnsüchte und Leidenschaften rückten oft in den Hintergrund, bis sie nicht selten ganz in Vergessenheit gerieten. Deshalb haben viele Erwachsenen keine Ahnung, was sie wirklich, wirklich gerne tun.

Gefangen in der Routine: Nach Jahrzehnten im Angestelltenverhältnis hat sich oft eine Alltagsroutine ergeben. Das Leben fühlt sich zuweilen wie ein Treten im Hamsterrad an. Gewohnheiten haben sich etabliert und sind bequem. Äussere Sicherheiten wie ein fester Lohn muss durch eine innere Sicherheit, das Richtige zu tun, ersetzt werden. Sich aus den bisherigen Routinen zu befreien, ist anstrengend und ruft Unsicherheiten und Ängste hervor. 

Traditionelle Glaubenssätze: Die Industrialisierung hielt ein Set an Glaubenssätzen bereits, die auch das Arbeiten betrafen. Gemäss diesen Glaubenssätzen war ein sicherer Lohn und Karriere wichtiger als Sinn bei der Arbeit und Erfüllung. Um diese Sichtweise umzudrehen, braucht es andere Überzeugungen und Haltungen. Diese stossen auf den Widerstand der bisherigen.

Fehlende Grundlage für selbstbestimmtes Arbeiten: Lohnarbeit war die vorherrschende Arbeitsform. Für diese fremdbestimmte Form wurden junge Menschen ausgebildet. Es galt, fleissig sein, sich anpassen und in eine Hierarchie einfügen zu können. Selbständige Erwerbstätigkeit erfordert ganz andere Kompetenzen. Beispielsweise sind Selbständige – im Kapitalismus der industriellen Zeit – viel stärker mit Existenzängsten konfrontiert.