22. Oktober 2021

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Spürst du diesen inneren Sog? Ausbrechen aus dem Alltag und ein Abenteuer erleben! Schliesslich lebst du nicht ewig. Es wäre schon toll, mal wieder so richtig zu leben und eine Geschichte erzählen zu können, bei der deine Enkel dir an den Lippen hängen werden! Hier stelle ich 7 Bücher vor, nach denen es garantiert kein Halten mehr gibt.

Gesa Neitzel: Frühstück mit Elefanten

Zurück nach einer wunderschönen Reise im südlichen Afrika findet Gesa Neitzel nicht mehr in ihren Alltag rein. Zwar ist ihr Körper wieder in Berlin; ihr Herz blieb in Afrika.

"Als Kind hatte ich mir das anders vorgestellt, das Leben", schreibt sie. "Es war für mich ein grosses Abenteuer, das Leben. Es war ein leeres Malbuch, das mit Farben gefüllt werden wollte, das Leben."

Gesa entscheidet sich für ein buntes, abenteuerliches Leben. Sie hängt ihren Job an den Nagel, schnappt sich ein Flugticket nach Südafrika und lässt sich im benachbarten Botswana zur Rangerin ausbilden. Ihr Ziel: Reisenden als Guide bei Safaris dienen.

Schon nach kurzer Zeit stellt sie fest: "Irgendwie kommt es mir so vor, als hätte ich die letzten zehn Jahre verschlafen. Aber der letzte Monat hat mich aufgeweckt."

Gesa Neitzel erlebt eine ungeheuer aufregende Zeit draussen im Busch. Begegnungen mit den Big Five, Begegnungen mit sich selbst. Ihr bislang gleichförmiges Leben schlägt um in ein Leben intensiver Gefühle.

Ihr Fazit: "Seitdem ich mit 19 Jahren hinaus in die Welt zog, um mein Leben selbst in die Hand zu nehmen, war ich immer von dem Wunsch getrieben, meine Zukunft definieren zu wollen. Immer hatte ich irgendeinen Plan. Und immer kam das Leben mir dazwischen. [...] Mein Jahr auf Safari hat mich gelehrt, die Zügel endlich locker zu lassen – ja, vielleicht sogar, sie ganz beiseite zu legen. Was zählt, ist der Moment."

Informationen zum Buch und über Gesa Neitzel

Gesa Neitzel: Frühstück mit Elefanten

Alles hinschmeißen, nach Afrika gehen und sich zur Rangerin ausbilden lassen – ist das nun unglaublich mutig oder die Schnapsidee von jemandem, der vor dem Leben davonläuft?
Noch während Gesa darüber grübelt, landet sie kopfüber in ihrem afrikanischen Abenteuer. Sie lernt Spurenlesen und alles über Elefanten, Gelbschnabeltokos und Sternenkunde und muss sich nicht nur einigen Prüfungen, sondern auch ihren Ängsten stellen. Sie erzählt von atemberaubenden Begegnungen mit Löwen, vom Barfußlaufen durch die Savanne, von langen Nächten unterm Sternenhimmel – und von einem Leben, das endlich richtig beginnt.

Abenteuer erleben. Diese 7 Bücher lassen alle Dämme brechen

Christine Thürmer: Laufen, Essen, Schlafen

Christine Thürmer ist gutbezahlte Managerin – bis ihr das widerfährt, was sie in ihrer Karriere oft getan hat: Sie wird gefeuert. Finanziell gut abgesichert, entschliesst sie sich für eine aussergewöhnliche Auszeit.

Christine begibt sich auf eine Reise durch die USA, von der mexikanischen zur kanadischen Grenze. Und das ganze – zu Fuss. In den USA gibt es drei grosse Trails durch die USA. Christine Thürmer entscheidet sich für den PCT, den Pacific Crest Trail durch Kalifornien, Oregon und Washington, entlang der Sierra Nevada und des Kaskadengebirges.

Sie erlebt das wohl grösste Abenteuer ihres Lebens. Vor ihr liegen über 4000 Kilometer mit knapp 150'000 Höhenmetern.

Der Zeitplan ist eng. Sie muss vor dem Wintereinbruch die kanadische Grenze erreichen. Unabhängig von geschwollenen Füssen oder ob sie halb verfroren den eiskalten Bach durchwaten muss: Sie muss vorwärts.

Viele geben unterwegs auf, doch Christine Thürmer zieht den Trail durch. Und kommt so richtig auf den Geschmack. Später nimmt sie auch die beiden anderen Langstreckenwanderungen durch die USA unter die Füsse: Den Continental Divide Trail über die Rocky Mountains und den mit 3500 Kilometern vergleichsweise kurzen Appalachian Trail entlang dem Appalachengebirge

Kaum ein Buch hat mich dermassen in seinen Bann gezogen wie "Laufen, Essen, Schlafen". Vielleicht weil ich selbst 3 Monate in den Rocky Mountains zugebracht habe (allerdings nicht auf einem Trail, sondern arbeitend im Yellowstone-Nationalpark). Vielleicht aber auch, weil es mir eine grosse Sehnsucht weckte nach Natur, Ursprünglichkeit – und eben: Abenteuer.

PS: Aus einer Auszeit wurde für Christine Thürmer mittlerweile ein Lebensprojekt.

Informationen über das Buch und über Christine Thürmer

Christine Thürmer: Laufen. Essen. Schlafen.

Als Christine Thürmer gekündigt wird, beschließt sie, sich eine Auszeit zu nehmen und auf dem Pacific Crest Trail von Mexiko nach Kanada zu wandern – 4277 Kilometer. Eigentlich unsportlich, bricht sie zu ihrem Abenteuer auf und schafft es tatsächlich bis ans Ziel.

Und sie geht weiter, läuft den Continental Divide Trail und den Appalachian Trail. Humorvoll beschreibt Christine Thürmer ihre Erlebnisse und landschaftlichen Eindrücke, die Geschichte ihrer inneren Suche und wie es ist, als Frau allein unterwegs zu sein.

Carina Herrmann: Meerblick statt Frühschicht

Während eines Urlaubs in Irland setzt sich urplötzlich eine Idee im Kopf von Carina Herrmann fest: Sie will nach Australien reisen und entschliesst sich für einen radikalen Schnitt. Carina kündigt ihren Job und löst ihre Wohnung auf. "Diese Reise sollte eine Auszeit sein, um mir zu überlegen, was ich eigentlich wirklich wollte, und zugleich war sie ein unbewusster Ausstieg aus der Spirale an negativen Emotionen, in der ich mehr und mehr versunken war."

In Australien angelangt, lässt sie ihre Familie und Freunde über einen Reise-Blog an ihrem Abenteuer teilhaben. Schritt für Schritt findet Carina Herrmann zurück zu sich: "Niemand setzt mir Grenzen, Verhaltensregeln oder Massstäbe. Zum ersten Mal entdecke ich, wer ich ohne Vorgaben von aussen bin."

Sie hat ihr durchgeplantes Leben in Deutschland durch ein ungeplantes Leben in Australien ersetzt. "Hier in Australien plane ich schon seit Wochen kaum noch, und je mehr ich mich davon verabschiede, desto mehr erlebe ich.

Das Unbekannte schätzt sie immer mehr in ihrem Leben: "Egal wie viel ich plane, wie viel ich vorab recherchiere oder wie detailliert ich mir alles ausmale, es sind doch die unerwarteten Erlebnisse, diejenigen, die oftmals komplett schiefgehen, die mir lange in Erinnerung bleiben werden."

Irgendwann unterwegs beschliesst sie, nicht mehr in ihren alten Beruf zurückzukehren. Wie der Untertitel des Buches verrät: Carina Herrmann musste losreisen, um bei sich selbst anzukommen.

Ungeplantes in Ehren, doch wärs nicht klug, allmählich das Leben nach dem Reisen zu planen? Nein, denn Carina geschieht das, was typischerweise geschieht, wenn man das Unbekannte ins Leben lässt: "Vor drei Wochen flatterte eine E-Mail in mein Postfach. Ich glaube nicht an Schicksal, aber ich glaube daran, dass sich immer wieder Türen öffnen und wir selbst gezielt auswählen, durch welche wir gehen. Conni und Sebastian, zwei erfolgreiche Reiseblogger, haben mir darin angeboten, mich um einen von fünf Plätzen für einen fünftägigen Workshop in Berlin zu bewerben, in dem es darum ging, professionelles Reisebloggen zu lernen und wie man damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Etwas in mir leuchtete auf wie eine Glühbirne. Plötzlich fügten sich die Puzzleteile in mir zusammen, die bisher verstreut und verloren herumgelegen hatten."

Informationen zum Buch und über Carina Herrmann

Carina Herrmann: Meerblick statt Frühstück

Nach sieben Jahren als Kinderkrankenschwester in der Onkologie ist Carina Herrmann völlig ausgebrannt. Sie beschließt, alles zu verändern, und bricht allein nach Australien auf – eine Reise, die ihr Leben neu ordnet. Richtig sesshaft geworden ist sie seitdem nicht mehr, stattdessen lebt sie als Bloggerin und digitale Nomadin überall auf der Welt. Carina Herrmann schreibt über Ängste, Sehnsüchte und Mut und nimmt ihre Leser dabei mit auf eine Reise um die Welt zu sich selbst. Denn Alleinreisen bedeutet Freiheit und Begegnung – mit vielen unterschiedlichen Menschen und Kulturen und vor allem mit der eigenen Person.

Corina Lendfers: Vierzig Fuss für Vierzehn Füsse

Das ist ja alles gut und recht, denkst du jetzt vielleicht, aber ich habe eine Familie und kann mich nicht einfach ins Abenteuer stürzen.

Doch kannst du, so wie Corina Lendfers. Gemeinsam mit ihrem Partner Michael Berndonner und ihren fünf Kindern entscheidet sie, ihr Leben in einem Schweizer Bergkanton gegen jenes auf hoher See auszutauschen.

Sie lernen segeln und kaufen ein Segelschiff, das etwas in die Jahre gekommen ist. Ganze 22 Löcher entdecken sie im Stahlrumpf. Für Corina und Michael, die keinerlei Erfahrung haben mit der Sanierung von Schiffen, eine gewaltige Herausforderung. Während Michael immer wieder in die Schweiz reist, um seiner Arbeit nachzugehen, setzen Corina und ihre Kinder in Portugal das Schiff instand.


Endlich, nach einem Jahr, geht’s los. Das Buch schildert die ersten zwei Jahre auf der Pinut, ihrem Schiff. Über Madeira steuern sie die kanarischen Inseln an. Sie erleben Hochs und Tiefs, entdecken herrliche Buchten genauso wie Seekrankheit. Die Kinder lernen an Bord, in Häfen, an Land.

Das Unbekannte ist auch bei Corina Lendfers und ihrer Familie ein fester Bestandteil geworden. "Seraina [die zweitälteste Tochter] meint nachdenklich: 'Vor zwei Jahren haben wir Weihnachten in Faro auf dem Dock gefeiert. Letztes Jahr auf dem Roque Nublo auf Gran Canaria. Dieses Jahr sind wir auf La Palma. Wo werden wir nächstes Jahr Weihnachten feiern?'Ich lächle. 'Wer weiss? Vielleicht sind wir dann noch auf den Kapverden, wenn uns die Inseln gut gefallen. Oder wir sind schon in Ghana. Oder in Brasilien. Wo wir das nächste Weihnachtsfest verbringen werden, das steht in den Sternen.'"

Interview mit Corina Lendfers und Michael Berndonner

Informationen über das Buch und über Corina Lendfers

Corina Lendfers: Vierzig Fuss für vierzehn Füsse

Ein Schweizer Paar mit fünf Kindern (und dem Bordhund Guia) lebt seinen unorthodoxen Traum. Michael „verhandelt und verdient das Geld“ und muss deshalb immer mal wieder zurück nach Hause, Corina ist die Handwerkerin, kümmert sich darum, dass an Bord alles läuft und funktioniert und bleibt mit den Zwei- bis Neunjährigen stets auf dem Schiff.

Mit ihrer 40 Jahre alten Stahlyacht sind sie im Juli 2013 von Faro zu den Kanarischen Inseln aufgebrochen: Sie haben geweint und gelacht, hatten Glück und Angst und 22 (!) Löcher im Rumpf, erlebten Euphorie und Rückschläge, waren einsam und mitten im Strudel des Lebens. Entspannung- und Arbeitsphasen wechseln sich ab von Lanzarote über Gran Canaria und Teneriffa bis La Gomera (Mai 2015) bei vorwiegend fröhlicher Gelassenheit trotz gelegentlicher Krankheiten und Panikattacken, wenn das Schiff die altersbedingten Krankheiten zeigt.

Die Lebensaufgabe heißt: entwickeln und entfalten. Kein Rückschlag wird ausgeklammert oder schöngeredet. Der Leser sitzt mit an Bord und erlebt den Alltag zwischen Traumbuchten und Betonmarinas hautnah. Und dann wird auch mal kurzerhand die Salatschleuder zur Waschmaschine umfunktioniert.

Isabel Stadnick: Wanna Waki – Mein Leben bei den Lakota

Isabel nimmt in jungen Jahren an einer geführten Reise in die Pine-Ridge-Reservation im US-Bundesstaat South Dakota teil. Dort stürzt ein Ereignis sie ungewollt in ein Abenteuer: Sie verliebt sich in den Lakota-Indianer Bob Stadnick, der die Reise führt. Isabel folgt ihrem Herzen, gibt ihr wohlbehütetes Leben in der Schweiz auf, heiratet Bob und zieht in seine ärmliche Erdhütte ein, die er gemeinsam mit seinen vier Kindern bewohnt.

Nach und nach wird Isabel Stadnick Teil einer ganz anderen Welt. Die Reservation ist geprägt durch Armut, Arbeitslosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Gleichzeitig aber auch durch eine herrliche Landschaft und eine reiche Kultur.

Aus der Ehe mit Bob entspringen drei Kinder. Gemeinsam mit anderen Lakota-Eltern gründen sie eine eigene Schule, die Lakota-Waldorf-Schule, denn die staatlichen und kirchlichen Schulen werden der Kultur der Lakota nicht gerecht.

Doch kurz nach Geburt des dritten Kindes stirbt Bob. Nach acht Jahren in der Prärie entscheidet sich Isabel, mit ihren Kindern zurück in die Schweiz zu reisen. Sie braucht Zeit, um alles zu verdauen. Trotzdem findet sie die Kraft, sich weiterhin für die Schule in der Reservation einzusetzen.

Die Magie der Prärie lässt Isabel und ihre Kinder nicht los. "[...] Die Sehnsucht nach meinem Land zehrte mich beinahe auf. Immer öfters reisten wir nach Kyle [ihr Wohnort in der Pine-Ridge-Reservation]. Schliesslich wollten auch die Kinder – sie sind jetzt siebzehn, fünfzehn und zwölf Jahre alt – zu ihren indianischen Wurzeln zurück."

Nach elf Jahren in der Schweiz zieht Isabel 2008 zurück an jenen Ort, der sich für sie als Heimat anfühlt.

Interview mit Isabel Stadnick

Weitere Informationen über das Buch und über Isabel Stadnick

Buch von Isabel Stadnick: Wanna Waki. Mein Leben bei den Lakota.
Als Isabel Hartmann im Sommer 1989 nach Süd-Dakota reist, ahnt sie nicht, dass sie im dortigen Pine-Ridge-Indianerreservat das Land ihrer Träume und ihre große Liebe finden wird: Bob Stadnick, einen Lakota. Die 32-Jährige entschließt sich, für immer zu bleiben, und heiratet ihn. Schnell schlägt sie Wurzeln. Sie ist glücklich, wird akzeptiert und taucht in eine Welt ein, die schöner und gegensätzlicher nicht sein könnte. Auf der einen Seite das reiche kulturelle Lakota-Erbe, die malerische Weite der Prärie, der immerwährende Duft von Salbei, auf der anderen die Hoffnungslosigkeit und Not eines vertriebenen Volkes, das um die eigene Identität ringt und nach Jahren der Unterdrückung wieder aufzustehen versucht. 


Isabel Stadnick kämpft auf ihre Art gegen die Chancenlosigkeit der Indianer an: Zusammen mit Lakota-Eltern eröffnet sie den ersten Waldorfkindergarten in der Geschichte der amerikanischen Urbevölkerung. Acht Jahre später nimmt ihr Schicksal eine tragische Wende. Bob stirbt. In ihrer Verzweiflung bricht sie ihre Zelte ab und reist mit den drei gemeinsamen Kindern in die Schweiz zurück. Aber das Heimweh lässt ihr und den Kindern keine Ruhe: "Wir gehen zurück", verspricht sie eines Tages. Im Sommer 2008 macht sie dieses Versprechen wahr. Als sie ins Flugzeug steigt, denkt sie: "Wanna waki!" - In der Sprache der Lakota bedeuten diese Worte: "Jetzt kehre ich heim." Wieder in Süd-Dakota, macht sie sich daran, eine Vision umzusetzen; bald soll der Kindergarten um eine Schule erweitert werden.

Hardy Grüne: Jenseits der Komfortzone

Hardy Grüne ist Journalist und Fussballexperte. Doch immer wieder sucht er das Abenteuer im Sattel. Auf verschiedenen Kontinenten ist er harte Radtouren gefahren.

"Jenseits der Komfortzone" beschreibt seine Teilnahme am 'The Andes Trail' von Ecuador bis Argentinien. Ein Radrennen über 108 Tagesetappen und 11'000 Kilometer.

Hardy Grüne erlebte Strapazen verschiedenster Art: Steile Schotterpisten, rücksichtslose Lastwagenfahrer, wilde Hunde, Magenbeschwerden, unglaubliche Steigungen, Hitze und Kälte. Und auch da wieder zentral: Das Unbekannte. "The Andes Trail ist ein Praxiskurs in „Annehmen“. Ständig warten neue Herausforderungen, muss man ein weiteres Rätsel lösen, um die Reise ins Ungewisse fortsetzen zu können."

Doch die vielleicht grösste Herausforderung wartet ganz zum Ende des Rennens: "In ein paar Tagen kehren wir zurück in unseren Alltag. Sehen unsere Familien wieder, müssen uns der Aufgabe stellen, in die Arbeitswelt zurückzufinden. Nach fast fünf Monaten des Nomadendaseins eine mächtige Herausforderung."

Und dann der Zieleinlauf im Süden Argentiniens. Ein Rennen, bei dem es für viele nicht ums Gewinnen ging, ist zu Ende. So beschreibt Hardy Grüne die letzten Sekunden: "Neben mir jauchzen die Mitfahrer, werden Fotoapparate geschwenkt, Videos gedreht. Begreifen tue ich dennoch nichts. Es ist wohl dieses berühmte 'Der Weg ist das Ziel', das bei einem Langzeitabenteuer verhindert, dass man das Ende des Weges auch als solches wahrnimmt. Stattdessen: Leere, Erleichterung, Wehmut, Rührung, Euphorie, Ratlosigkeit, Verwirrung, Ausgelassenheit. Das ganze Programm. Der Verstand ist mit der Situation komplett überfordert, und die Seele muss erst noch nachkommen."

Interview mit Hardy Grüne (Trailer)

Informationen zum Buch und über Hardy Grüne

Hardy Grüne: Jenseits der Komfortzone

11.000 Kilometer, 110.000 Höhenmeter, 106 Tagesetappen, Schotterpisten, brennende Hitze, Regen, stürmische Winde, jede Menge Grenzerfahrungen: Das ist »The Andes Trail«, eines der härtesten und längsten Radrennen der Welt. Von August bis Dezember 2014 hat Hardy Grüne sich mit 40 anderen Extremsportlern dieser (Tor-)Tour ausgesetzt. Sein Reisebericht zeigt Südamerika abseits der Hauptstädte und abseits der Touristenpfade. In großartigen Fotos und anschaulichen Texten schildert er atemberaubende Landschaften, abenteuerliche Pisten sowie den Alltag der Menschen, die er unterwegs traf.
Angesichts der schier unglaublichen Herausforderungen, die der Rennverlauf stellte, geht es in Grünes Report auch um das Erfahren der eigenen Leidens- und Leistungsfähigkeit, um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit den Widrigkeiten des Wetters sowie um die Kooperation und Konkurrenz in der Gruppe der Mitradler. Hardy Grüne nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise durch die Turbulenzen der Psyche, vor einem wahrhaft exotischen Panorama.

Sebastian Kühn: 12 neue Leben

Ein Abenteuer der besonderen Art hat sich Sebastian Kühn ausgedacht. Er schlüpft jeden Monat in eine andere Rolle. Einen Monat lang ist er als Müllmann unterwegs, einen als Einsiedler, einen als Frutarierer. 12 Monate, 12 Rollen.

Sebastian macht in diesem Jahr so viel Erfahrungen wie andere in einem ganzen Leben nicht.

Beispielsweise versucht er einen Monat lang, möglichst keine Datenspuren zu hinterlassen. Er installiert sich ein Tool zur Verschlüsselung der Kommunikation. Über den Tor-Browser geht’s dann ins Darknet, eine Art Paralleluniversum im Internet. Dort findet er Seiten, die allerlei illegale Waren anbieten, von Reisepässen über Drogen bis hin zu Handgranaten. Aber auch Foren über Bulimie und Selbstmord.

Weshalb landen solche Diskussionen in einer Parallelwelt? "Ich frage mich, ob solche Orte noch existieren müssten, wenn wir offener mit solchen Tabuthemen umgehen würden. Betroffene sehen in den verborgenen Foren anscheinend ihren einzigen Ausweg, da ihre Ausprägungen in der normalen Welt als unnormal verurteilt werden. Dieser Flucht in eine Parallelrealität könnte mehr Verständnis sicher entgegenwirken."

Nach Stunden des Stöberns im Darknet hat Sebastian Kühn genug gesehen. Er schwankt zwischen Faszination und Verstörung. "Dieser dunkle Teil des Netzes hat für mich zwei ganz unterschiedliche Seiten. Die Anonymität, die Auftragsmörder, Pädophile und erbarmungslose Trolle zum Vorschein bringt, bietet im gleichen Atemzug Whistleblowern und Menschenrechtsaktivisten einen sicheren Weg der Kommunikation. Letztendlich liegt es also an unseren zugrunde liegenden Werten, ob Werkzeuge wie das Darknet Positives bewirken oder Schaden anrichten."

Interview mit Sebastian Kühn über die 12 Leben und ein selbstbestimmtes Leben

Informationen zum Buch und zu Sebastian Kühn

Sebastian Kühn: 12 neue Leben

★★★ WER BIST DU, WENN NIEMAND ZUSCHAUT? ★★★

Ein Jahr lang begibt sich Sebastian auf eine Reise. 12 Rollen in 12 Monaten. Unter anderem lebt er anonym, frutarisch, nackt, pilgernd und autark. Die Experimente stehen für das Neue, für den Schritt heraus aus der Komfortzone.

“Wer bin ich, wenn niemand zuschaut?”, lautet die Frage, die dabei ständig mitschwingt. Wer ist die Person hinter all dem erlernten Verhalten, den Glaubenssätzen, dem Leben im Autopilot?

In 12 unterhaltsamen Selbstversuchen fand Sebastian überraschende Antworten, die sein Weltbild ordentlich aufrüttelten. Aus kleinen Veränderungen wurden Lawinen. Aus Vorurteilen wurde Neugier. Aus Angst wurde Mut.

⚬⚬⚬ 12 SELBSTVERSUCHE, DIE AUFRÜTTELN ⚬⚬⚬

Diese 12 Selbstversuche rüttelten die Realität des Autors auf, ließen ihn langjährige Automatismen neu bewerten. Vieles ging, einiges blieb. Ruhe, Balance und Glück fand er letztendlich nicht in den Extremen, sondern in den Details. Es waren kleine Veränderungen, die Lawinen auslösten.

Die Experimente sind Sinnbilder für das Neue – für den Schritt raus aus der Komfortzone, in der wir nur auf der Stelle treten. Auf unterhaltsame Weise möchte Sebastian mit verrückten Erlebnissen dazu ermutigen, festgefahrene Gewohnheiten zu hinterfragen, den Autopiloten auszuschalten und sich großzügig am unendlichen Buffet des Lebens zu bedienen.

Neben all den Selbsterkenntnissen betrachten die Versuche auch gesellschaftliche Probleme vom Schutz der Privatsphäre bis hin zu sozialer Ungerechtigkeit sowie dem Aufkommen einer vermeintlichen Sinnleere, die immer mehr Menschen verspüren.

⚬⚬⚬ 12 ROLLEN IN 12 MONATEN ⚬⚬⚬

   ①  Der Anonyme: Leben ohne digitalen Fußabdruck
   ②  Der Frutarier: Ernähren mit Obst, Nüssen und Samen
   ③  Der Philanthrop: Jeden Tag eine gute Tat
   ④  Der Muskelmann: Sixpack in einem Monat
   ⑤  Der Selbstversorger: Leben in einer autarken Gemeinschaft
   ⑥  Der Naturist: Unbekleidet in einem Naturcamp
   ⑦  Der Müllsammler: Eigene Abfälle bis zum Monatsende herumtragen
   ⑧  Der Einsiedler: Abgeschiedenheit im Wald ohne soziale Kontakte
   ⑨  Der Schlaflose: 22 Stunden Wachzeit dank polyphasischem Schlaf
   ⑩  Der Pilger: Laufend auf der Suche nach dem Selbst
   ⑪  Der Sinnsucher: Antworten auf die großen Lebensfragen finden
   ⑫  Der Selbstoptimierer: Tracking des kompletten Lebens
Abenteuer erleben: 7 inspirierende Bücher

Abenteuer erleben: die wichtigsten Fragen

Hier einige Fragen und Antwort, wenn du Abenteuer erleben möchtest.

Wie fühlen sich Abenteuer an?

Ein Abenteuer ist nichts anderes als ein Spiel. Genauso fühlt es sich an: Aufregend und emotional. Du verspürst grosse Gefühle, denn es gilt Herausforderungen zu meistern, die dich zuweilen an deine Grenzen bringen, dich verzweifeln lassen, letztlich aber auch mit grosser Freude und Stolz erfüllen, wenn du die Hürde überwunden hast.

Wie kann ich Abenteuer erleben?

Spiele.

Um zu spielen, brauchst du 3 Zutaten:

  • Eine Herausforderung. Also eine Tätigkeit, die weder unter- noch überfordernd ist.
  • Die Herausforderung sollte deinem Innersten entspringen.
  • Es sollte nur ein Ziel geben: Freude an der Tätigkeit zu haben.

Hardy Grüne hat das wunderbar auf den Punkt gebracht. Der Weg ist das Ziel. Sobald die Herausforderung zu Ende ist – er über die Ziellinie fuhr – ist das Spiel zu Ende. Dann vermischen sich all die grossen Gefühle: Trauer über das Ende, Freude über die beendeten Strapazen, Stolz über das Erreichte.

In diesem Artikel erfährst du mehr über das Spiel, unter anderem auch, weshalb Spielen – und damit Abenteuer – so wichtig ist.

Wo kann ich ein Abenteuer erleben?

Abenteuer erleben kannst du zu Fuss, per Fahrrad, mit dem Auto, mit dem Schiff; hier, dort, überall. Du brauchst keinen besonderen Ort, sondern einfach eine Herausforderung, die du tief aus dem Herzen anpacken möchtest.

Was geschieht mit mir, wenn ich ein Abenteuer erlebe?

Du lernst und entwickelst dich weiter. Jedes Spiel, jedes Abenteuer, ist ja eine Herausforderung. Eine Tätigkeit, die deinen aktuellen Fähigkeiten und Interessen entspricht und etwas schwieriger ist als das, was du routiniert kannst. Egal, wie das Abenteuer ausgeht, du lernst dazu, sammelst Erfahrungen und entwickelst dich dabei als Mensch weiter.

Wenn du eine Herausforderung anpackst, wirst du gezwungen, zu vertrauen und mit Unsicherheit umzugehen. Du kannst nicht alles kontrollieren. Somit lernst du, mit Unsicherheiten umzugehen, wirst flexibel, kreativ und locker.

Kann ich mein ganzes Leben zu einem einzigen Abenteuer machen?

Ja. Viele der genannten Autorinnen und Autoren sind nie in ihren vorherigen Alltag zurückgekehrt. Wer Abenteuer erlebt, will immer mehr davon. Sie wollen nicht zurück ins Hamsterrad, Routine wird für sie ein Gräuel.

Sie haben auch gezeigt, dass das Abenteuer nicht von Geld abhängig ist. Alle haben sie einen Weg gefunden, wie sie ihre Leidenschaft leben und trotzdem finanziell über die Runden kommen können.

In meinem Buch "Spiel dein Leben – über die Leichtigkeit des Lebens" habe ich beschrieben, wie du dein Leben spielen, zu einem Abenteuer werden lassen kannst.

Welche Bücher zu einem Abenteuer haben dich inspiriert? Ich freue mich über deine Tipps unten in den Kommentaren.

Über den Autor

Nando Stöcklin

studierte Ethnologie und promovierte in Pädagogik. Beruflich beschäftigte er sich als Forschungsmitarbeiter mit den Auswirkungen der digitalen Transformation und mit Spielen. Er ist überzeugt, dass ein natürliches, gesundes Leben sich genauso magisch anfühlt wie Spielen. Mithilfe des von ihm entwickelten Magie-Mischpults hilft er als Magie-Doktor Menschen zurück in das natürliche Spiel des Lebens.

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