"Glücksschule" heisst das wunderbare Buch von Daniel Hess. Der Untertitel "Sechs Ansätze für einen grundlegenden Wandel in Schule und Gesellschaft" verrät, dass es um mehr als eine einzelne Schule geht. Ich habe das Buch durch meine Spiel-Brille gelesen und mit Daniel Hess ein Interview geführt.
Was ist eine Glücksschule?
Hinter dem Wort "Glücksschule" vermutete ich anfänglich den Namen einer freien Schule. Daniel Hess meint damit aber eine Schule, in der Kinder glücklich sind. Das kann eine beliebige Schule sein.
"Kinder lachen etwa 300- bis 400-mal am Tag einfach so drauflos. Erwachsene tun es im Schnitt 15-mal pro Tag", stellt Daniel Hess fest. Ist das ein natürlicher Prozess? Gehört das Lachen einfach zum Entwicklungsstand der Kinder? Oder läuft da grundsätzlich etwas falsch? Daniel Hess vermutet das letzte, denn im Vordergrund der öffentlichen Schule stehe nicht das Wohlbefinden der Kindern, sondern die Leistung, die sie erbringen sollen.
Sind Kinder vor allem Wissen nicht offensichtlich glücklicher, unbeschwerter und liebevoller als danach?
– Daniel Hess
Das wirft drei Fragen auf: Was macht glücklich? Wie steht die öffentliche Schule diesem Glück im Wege? Und wie kann sie zu einer Glücksschule werden?
Was macht glücklich?
Im Zentrum des Glücks sieht Daniel Hess die Verbundenheit mit dem Leben: "[...] kleine Kinder sind vor der Erziehung und Schulbildung in ihrer Einheitsrealität deutlich glücklicher als die Erwachsenen, weil das Erfahren der Verbundenheit mit allem Leben gleichzeitig auch die Quelle für wahres Glück und inneren Frieden ist."
Es gilt, mit sich selbst verbunden zu sein, gleichzeitig aber auch mit der Welt. Sehr spannend! Ich beschäftige mich mit der Magie des Spielens. Was macht diese Magie aus, wie kommt sie zustande? Drei Voraussetzungen müssen gegeben sein: Die Spielenden sind zutiefst mit sich selbst verbunden. Sie sind zweitens genauso tief mit der Welt, dem Ganzen, verbunden. Und drittens entsteht ein kreatives Feld, das sich maximal ausdehnen möchte.
Vertiefender Artikel: In 7 Schritten glücklich sein (dank uraltem Wissen)
Schauen wir uns an, was Daniel Hess über die Verbundenheit und über das Spiel schreibt.
"Alles ist mit allem verbunden"
"Ich habe fünf Jahrzehnte lang die Materie erforscht, um festzustellen, dass es sie gar nicht gibt", zitiert Daniel Hess den Physiker Hans-Peter Dürr. "Die Welt sind nicht jene winzigsten Teilchen, die ich gefunden habe, sondern die Beziehungen dieser Teilchen untereinander. Alles ist mit allem in einer nicht vollständig fassbaren Komplexität miteinander verbunden ."
Das deckt sich mit den Überzeugungen anderer Kulturen. "Mitakuye Oyasin" heisst eine bekannte Phrase der Lakota-Indianer, "wir sind alle verwandt". Damit betonen sie die Verbundenheit aller Elemente der Natur.
Und genau, wenn wir diese Verbundenheit spüren, fühlen wir uns glücklich. Wir kennen ein Wort für diese Verbundenheit: Liebe.
Spannend sind die Gedanken von Daniel Hess zu Grenzen in Beziehungen: "Wahrscheinlich haben wir in jeder Beziehung, zu jedem Menschen irgendwo eine Grenze, wann wir etwas nicht möchten oder wenn sich etwas nicht stimmig anfühlt für uns. Deshalb brauchen wir (nicht die Kinder) Grenzen, um uns in Beziehungen wohlfühlen zu können. Wir müssen also nicht den Kindern Grenzen setzen, sondern vielmehr die eigenen Grenzen klar im Sinne von Bedürfnissen und Wünschen ausdrücken."
Somit gehören die Selbstreflexion und die Beziehungsfähigkeit zu den wichtigsten Fähigkeiten von Lehrpersonen (genauso wie für andere Berufsgruppen): "In dem Maß, in dem diese Menschen wirklich in Beziehung treten können, sind sie nicht mehr auf das Prinzip Macht angewiesen. Deshalb ist es aus meiner Sicht dringend notwendig, die Beziehungsfähigkeit in unserer Welt weiter zu stärken."
Mit sich selbst verbunden sein: der Liebe folgen
Die wohl wichtigste Verbindung ist die zu uns selbst. Sind wir denn nicht immer mit uns selbst verbunden? Nein.
"Wir glauben, dass wir mit Kindern so umgehen müssen, damit später etwas „Rechtes“ aus ihnen wird. Wir glauben, ihnen damit zu helfen, sich später in der Welt besser zurechtzufinden. Dabei lernen sie durch die Machtanwendung, den Kontakt zu den wahren, eigenen Bedürfnissen und Gefühlen zu verlieren, und werden dadurch abhängig statt selbständig. Sie lernen, sich selber zu verraten und zu Opfern der Mächtigen zu werden. Sie lernen zu resignieren, sich gehorsam anzupassen, auch wenn etwas sich nicht stimmig anfühlt, sie lernen zu schweigen, gewisse Dinge heimlich zu tun, und sie lernen dadurch, selber Macht über andere Menschen anzuwenden. Oder sie lernen zu rebellieren, Widerstand zu leisten und Sabotageakte auszuüben, um zumindest ein wenig Aufmerksamkeit zu bekommen oder Autonomie zu erhalten. Kinder müssen nicht etwas Rechtes werden, sie sind vom ersten Moment ihres Lebens schon vollkommen."
Die Vorstellung von Erwachsenen, wie und was ihre Kinder sein sollten, führt dazu, dass diese ihre Gefühle, Bedürfnisse und Verhaltensweisen unterdrücken, verdrängen oder abspalten. So verlieren sie die Verbindung zu sich selbst. Sie leben vermehrt im Aussen, anstatt im Innen.
Unter anderem darüber habe ich mit Daniel Hess gesprochen:
"Sobald die innere Trennung geschehen ist und ein Mensch im scheinbaren Außen gelernt hat, eine Trennungsrealität zu erleben, beginnt auch die Suche nach Glück oder Liebe (Verbundenheit und Einheit) für den Teil, der noch mit der Einheit verbunden ist. Diese Suche nach Glück ist nichts anderes als die Suche nach der Einheit mit allen Aspekten unseres Seins. [...] Die ursprüngliche Freude am Tun wird so ersetzt durch einen Kampf um Liebe in Form von Bestätigung und Anerkennung."
Je stärker Menschen Erwartungen anderer erfüllen, desto mehr verlieren sie die Verbindung zu sich selbst. Sie beginnen immer mehr zu funktionieren, anstatt zu leben. Sie handeln, um Angst zu vermeiden und hören auf, aus Freude zu handeln. Mit anderen Worten: Sie folgen der Angst, anstatt der Liebe.
Vertiefender Artikel: Herzensprojekt starten & erfolgreich umsetzen: 6 Prinzipien
Spielen – der goldene Weg zum Glücklichsein
"Die Wurzel des Lebens ist Spielen", zitiert Daniel Hess den britischen Religionsphilosophen Alan Watts und spricht mir damit aus dem Herzen.
Spielen bedeutet, dem Herzen, der Liebe zu folgen und das fühlt sich lebendig an. Wer spielt, funktioniert nicht, sondern lebt.
Um ins Spiel zu kommen, müssen wir mit uns verbunden sein, denn die Spielidee entstammt unserem Innersten.
Spielen ist – meiner Meinung nach – die beste und wirkungsvollste Lernform überhaupt. Daniel Hess schlägt in dieselbe Kerbe: "Das Lernen im freien, selbstbestimmten Spiel ist die ursprünglichste Lernform und das Spiel die ursprünglichste Lebensform des Menschen."
Deshalb sollten wir den Kindern viel Raum für freies Spielen bieten. "Das Spiel des Kindes sollte als etwas Heiliges und Schützenswertes betrachtet werden. Nie sollte irgendeine andere Tätigkeit (auch oder vor allem nicht etwas extrinsisch Motiviertes) als wichtiger angesehen werden als das freie selbstbestimmte Spiel."
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Leistung erbringen steht im Fokus der öffentlichen Schule
Die öffentliche Schule folgt anderen Prinzipien. Sie definiert Leistungen, die Kinder erbringen sollen. Diese Leistungsziele stehen teilweise im Widerspruch zum inneren Kompass. Kinder fühlen sich gezwungen, Dinge zu tun, die sie nicht tun möchten. Sie werden daran gehindert, das zu tun, was ihrem Innersten entspringt.
"Das Leistungsprinzip baut auf folgenden wesentlichen Punkten auf:
- Liebe gegen Leistung: Ich muss viel leisten und mich anstrengen, um mich danach selber liebenswert zu finden oder um von anderen geliebt zu werden.
- Die Liebe, die ich nach erbrachter Leistung bekomme oder anderen gebe, ist natürlich nicht wirklich Liebe, denn diese ist bedingungslos, sondern im Leistungsprinzip sind der Ersatz für Liebe Belohnung, Lob, Bestätigung oder auch Geld.
- Die erbrachte Leistung sollte messbar und klar erkennbar sein. Dabei zählt nur das erreichte Ziel. Der Prozess selber (der Weg zum Ziel) ist eigentlich nur ein Mittel zum Zweck, um das zukünftige Ziel zu erreichen.
- Nach dem Erreichen des Ziels gibt es einen kurzen Moment der Befriedigung, bevor das Streben nach neuen Zielen weitergeht.
- Wenn ich mich mit dem Leistungsprinzip identifiziere, fühle ich mich nicht frei, sondern vielmehr gefangen in scheinbaren Sachzwängen und Anspruchshaltungen. Ich bin oft nicht mehr wirklich in Kontakt mit meinen ursprünglichen Bedürfnissen der Einheit, sondern strebe wie hypnotisiert nach Sicherheit und Kontrolle, indem ich (immer mehr) leiste. Ich befinde mich in einer Art Funktionsmodus und habe deshalb oft das Gefühl, nicht wirklich zu leben, während ich glaube, unglaublich viel arbeiten zu müssen."
Letztlich lernen die Kinder in der Schule, dass sie Pflichten erfüllen müssen, um eine Belohnung in Form einer guten Note und von Anerkennung zu erhalten. Und sie lernen, dass die Erwartungen anderer wichtiger sind als ihre eigenen Bedürfnisse.
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Doch dies ist nur eine von mehreren Nebenwirkungen der Schule.
Nebenwirkungen der öffentlichen Schule
Daniel Hess listet elf Nebenwirkungen von Schulen, die keine Glücksschulen sind:
- Das Menschenbild
- Das Bild vom Lernen
- Das Leistungsprinzip
- Opferrolle
- Sprachlosigkeit
- Lernen und Leben für die Zukunft
- Mangeldenken und Mangelrealität (Fehlerdenken)
- Werte
- Durchschnittlichkeit
- Bewegungsmangel
- Umgang mit Gefühlen" S. 210
Das Leistungsprinzip haben wir bereits kennengelernt. Hier einige Zitate aus dem Buch "Glücksschule", die auch auf die anderen Nebenwirkungen eingehen:
"Im Verlaufe der Schulzeit lernen viele Schüler, an sich selber zu zweifeln, entwickeln, wie schon erwähnt, Versagensängste, Minderwertigkeitskomplexe, Selbstwertprobleme, Sprachlosigkeit, Lernblockaden, Stresssymptome, Einsamkeit, Faulheit, Lustlosigkeit, Trägheit, Depressionen, Gleichgültigkeit, Konkurrenzdenken, Egoismus sowie einen starken Hang zu Fatalismus und zur Resignation. Fast die Hälfte aller Schüler gehen mit Angst in die Schule und über die Hälfte aller Schüler werden in der Schweiz aufgrund von Problemen in Bezug auf die Schule therapeutisch behandelt, häufig auch in mehreren Therapien gleichzeitig."
"Das heißt, mindestens die Hälfte aller Schüler eines solchen Systems fühlt sich immer wieder als Versager (diejenigen, die in der Prüfung entweder unterhalb des Durchschnittswerts liegen, und oft auch solche, die nicht die Bestnote geholt haben)."
"Solange die Lerninhalte von außen festgelegt werden und das System noch auf extrinsischer Motivation mit Belohnung und Bestrafung in Form von Noten aufbaut, vermittelt eine solche Schule das Menschenbild, dass Kinder nicht lernen wollen, sondern von außen dafür motiviert und bewegt werden müssen. Das Menschenbild hinter dem Machtprinzip, wie es an der Schule weiterhin oft angewendet wird, geht implizit von einem faulen, unmündigen Menschen aus, der nur dank des klaren Rahmens von außen eine sinnvolle Entwicklung machen kann."
"Bei jedem Lernprozess wird [...] immer die gesamte Situation abgespeichert und nie nur die offiziellen Lerninhalte [...] In der herkömmlichen Schule werden mit dem Begriff „lernen“ unter anderem auch Angst, Langeweile, Versagen, Anstrengung, Widerstand, Bewertung, Müssen, Mühsal, Kampf, Leiden, Frustration, Zwang und Druck verknüpft."
"Kinder wollen lernen − wir aber bringen ihnen bei, dass sie lernen müssen."
"Eine Studie aus Deutschland zeigt, dass 53 % der Sechsjährigen noch immer Spaß (innere Motivation, Begeisterung) am Lernen haben. Bei den 13-Jährigen sind es dagegen nur noch 6 %. Über ein Drittel der 13-Jährigen hat nur noch selten oder gar keinen Spaß mehr am Lernen. 58 % hat in diesem Alter nur noch manchmal Spaß am Lernen."
"Durch den ständigen Zwang und Druck von außen, durch die Bewertung, Kritik und Manipulation und auch weil der spontane und unmittelbare Lebens- sowie Gefühlsausdruck durch die Machtstrukturen der Schule behindert werden, lernen Kinder ihre Lebendigkeit und Spontanität durch braves, von außen erwünschtes und angepasstes Verhalten zu ersetzen, um dafür belohnt oder wenigstens nicht bestraft zu werden. Sie rutschen in die Opferrolle, sind immer mehr umgeben von Sachzwängen, müssen sehr viel und geben so auch immer mehr die Verantwortung für ihr Glücklichsein an andere Menschen ab."
"Die Kommunikationskultur an Schulen dagegen ist oft keineswegs gewaltfrei und verbindend, weil oft auch die Kommunikation als Machtwerkzeug des Schutzprogramms eingesetzt wird. Vielmehr ist die Sprache an vielen Schulen noch immer geprägt von Wertungen, Zuschreibungen, Vorwürfen, Kritik oder Sprachlosigkeit, denn ein System, das von oben herab vorgibt, was die Kinder wann lernen und tun müssen, kann nicht wirklich Raum für eine offene und respektvolle Kommunikation bieten."
"Denn durch die Bestrafung der Fehler an der Schule lernen Kinder, besser nicht aufzufallen und lieber nichts zu tun als etwas Falsches. Bei sehr vielen Menschen ist die Kreativität blockiert und sie erleben sich oft als passiv, übervorsichtig oder ausweichend."
"In fremdbestimmten Schulen sind Werte wie Gehorsam, Anpassung, Leistung, Erfolg, Perfektionismus und Anstrengung zentral. Aber Schulen, die auf dem Machtprinzip aufbauen, vermitteln außerdem noch Werte wie Rücksichtslosigkeit, Konkurrenzkampf, Macht und Egoismus. Denn ein System, das bewertet, vergleicht und selektioniert, produziert scheinbare Gewinner oder Erfolgreiche sowie Verlierer oder Versager."
"Die Kinder sind in unserer Kultur wohl die letzte Gruppe, die noch immer fremdbestimmt und weitgehend rechtlos den mächtigen Erwachsenen ausgeliefert ist."
Kreislauf von Überzeugungen und Emotionen prägen das Leben
Die während der Schulzeit gewonnenen Überzeugungen prägen nicht selten das künftige Leben.
"Es scheint, als wirkten Überzeugungen und Emotionen wie eine Art Magnet in unserem Leben, sodass wir immer wieder genau die Erfahrungen anziehen, die unsere Überzeugungen bestätigen und diejenigen Emotionen wieder hervorrufen, die wir eigentlich mit aller Kraft vermeiden wollten. Oft spricht man dabei vom Resonanzgesetz, bei dem die äußere Welt als Spiegel der inneren Welt gesehen wird. Dies bedeutet, dass alles, was uns in der Welt außen passiert, nur ein Abbild innerer Überzeugungen und unterdrückter Emotionen ist."
Der Kreislauf lässt sich in folgende Etappen einteilen:
- In der Schule und im Elternhaus machen Kinder Erfahrungen, die sie interpretieren und bewerten.
- Daraus entstehen "Konzepte oder Überzeugungen rund um das Ich". Beispielsweise lernen die Kinder, welche Gefühle erwünscht und welche nicht erwünscht sind. Es entsteht eine "innere Realität".
- Diese innere Realität beeinflusst die Wahrnehmung und das Verhalten. "Wer beispielsweise von sich glaubt, nicht vor einer größeren Gruppe von Menschen sprechen zu können, der wird sich so verhalten, dass er solchen Situationen eher ausweicht."
- "Der vierte Schritt ist der äußere Spiegel der inneren Realität. Die äußere Realität zeigt sich darin, was wir erleben, wie Menschen mit uns umgehen, was uns nicht gelingt oder gelingt usw. Diese Erfahrungen der äußeren Realität bilden sodann wieder die Grundlage für den ersten Schritt und hiermit schließt sich der Kreis."
Somit ist entscheidend, welche Kreisläufe in Schule und Erziehung angestossen werden. Über diesen Lerneffekt sollten wir Erwachsenen uns intensiv Gedanken machen, nicht was Kinder fachlich wann lernen sollten.
Das Ziel, unsere Kinder an die bestehende Gesellschaft anzupassen (Sozialisation), müsste aus meiner Sicht eindeutig revidiert werden. In der Glücksschule sollen vielmehr die Kinder und ihr ursprünglicher Zugang zum Glücklichsein eine Inspirationsquelle für einen grundlegenden Wandel der gesamten Kultur einleiten. Wieso sollen sich die Kinder an Strukturen und Weltbilder von uns Erwachsenen anpassen, wenn sie damit unglücklicher sind als ohne?
– Daniel Hess
So werden Schulen zu Glücksschulen
Daniel Hess hat im Kontext seines Buches eine Bewegung ins Leben gerufen, die Schulen zu Glücksschulen entwickeln möchte. Wie kann das gelingen?
"Zunächst ist es ganz zentral, das Kind von jeder Form von Druck und Kritik komplett zu befreien.Die Botschaft dabei könnte lauten: Für mich ist es egal, welche Noten du hast! Das sagt nichts, aber auch gar nichts darüber aus, was du kannst und wer du bist! Aus dem Ernst der Schule sollten wir ein Spiel machen und dem Spiel nicht unnötig viel Bedeutung geben."
Und weiter:
"Es geht deshalb auch keineswegs darum, gegen das aktuelle Schulsystem oder gegen gewisse Lehrer oder Bildungsbeamte anzukämpfen, sondern es reicht, wenn wir die aktuelle Resonanz durchschauen, als einzelne Menschen die Verantwortung für das eigene Leben wirklich übernehmen und ganz bewusst nicht mehr der Stimme der Angst, sondern dem Ruf des verbindenden Herzens folgen."
Um Schulen in Glücksschulen zu verwandeln, ist ein Bewusstseinswandel notwendig. Es gilt unsere Überzeugung loslassen, dass wir Erwachsenen besser als die Kinder wissen, was für diese richtig und falsch ist, was sie wann lernen und was sie bleiben lassen sollen.
Wie Daniel Hess aufzeigt, existiert ohnehin keine objektive Realität, "weil die Realität, die wir erfahren, immer das Ergebnis von Lernprozessen ist."
"Wir glauben, dass wir in diese Realität hineingeboren wurden. Es ist aber vielmehr so, dass die Realität und unser Ich in das Gehirn hineingeboren wurden! Vor diesem Hintergrund sind die Glücksschule und die Glücksgesellschaft keineswegs eine Utopie oder Illusion. Wenn wir uns erlauben, bestehende einschränkende Überzeugungen aufzugeben, alle auftauchenden Gefühle ganz anzunehmen und unseren Kindern komplett neue Lernerfahrungen zu ermöglichen, dann sind das bereits die Glücksschule und die Glücksgesellschaft in Aktion – denn dadurch entstehen neue Wahrnehmungsbrillen und somit eine andere Welt!"
Mit gutem Beispiel vorangehen
Kinder orientieren sich am Vorbild von Erwachsenen. Wenn sie sehen, dass wir Erwachsenen uns an der Angst orientieren anstatt an der Liebe, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie das auch tun.
"Wir programmieren also unsere Kinder weitgehend unbewusst mit den gleichen inneren Begrenzungen, in denen wir gefangen sind."
Das kann heissen, die Kontrolle über unser Leben aufzugeben und uns einfach unserem inneren Kompass, dem natürlichen Fluss unseres Lebens hinzugeben. Dem Leben zu vertrauen.
"Worauf richtet sich dein Vertrauen? Was würde passieren, wenn du dir jetzt einfach erlaubst, dem Leben vollkommen zu vertrauen und nichts mehr zu bewerten, was da ist?"
Es gilt, zurück zu uns selbst zu finden, die Verbindung zu uns wieder zu vertiefen.
"Wie auch immer das Leben dich einsetzen will, gib dich einfach dieser Aufgabe hin und öffne dich allen Erfahrungen sowie Emotionen, die es für dich bereithält."
Fazit
"Glücksschule" ist ein wunderbares Buch – für Lehrpersonen, Eltern und alle Menschen, die sich für ein glückliches Leben interessieren. Das 400 Seiten starke Werk beleuchtet den Zusammenhang zwischen Glück, Kindheit und Schule aus verschiedensten Perspektiven.
Obwohl Daniel Hess klare Worte findet und nichts beschönigt, wirkt das Buch keineswegs anklagend. Es ist spürbar, dass der Autor tief mit sich selbst verbunden ist und damit auch tief mit dem Ganzen, und somit nicht im Aussen lebt.
Weitere Informationen über Daniel Hess
- Website von Daniel Hess: www.danielhess.ch
- Glücksschul-Bewegung: www.gluecksschule.ch
- Ausbildung zum Beziehungscoach: www.beziehungscoach.ch
- Akademie für Psychologie und Gesundheit: www.a-pg.ch
Bücher von Daniel Hess
Was wäre, wenn Glück der natürliche Zustand unseres Menschseins wäre? Wie müssten wir dann unsere Schüler unterrichten und wie unsere Kinder erziehen, damit sie lernen, achtsam, nachhaltig und glücklich zu leben? Was können Eltern, Grosseltern, Lehrer, Pädagogen und ErzieherInnen tun, um Kindern eine Kommunikation nahezubringen, die von Respekt und Liebe geprägt ist?
Wenn sich unsere innere Beziehung zu Gefühlen, Bedürfnissen und Gedanken verändert, dann können wir viel offener, flexibler und weitsichtiger auf die Anforderungen des Lebens reagieren. Daniel Hess, Lebenscoach und Mitgründer des Vereins Glücksschule aus der Schweiz, hat deswegen konkrete Ansätze entwickelt, wie wir eine neue Art zu lernen und zu leben etablieren können:
- Wegweisendes praktisches Wissen für einen wirklichen Bewusstseinswandel in Gesellschaft, Schulsystem und jedermanns Leben!
- Wie aus der grundlegenden Erfahrung der Verbundenheit eine vollkommen neue Lebenskultur und Pädagogik entsteht
- Eine erprobte Methode, wie Kinder, Lehrer, Eltern und alle anderen Menschen glücklich und erfüllt in ihrem Leben und in ihren Tätigkeiten sein können!
Daniel Hess weiß aus Erfahrung: "Echtes Glück kommt aus der Einheit mit unserer wahren Natur." Diese Verbundenheit ist nicht nur jedem Menschen zugänglich, sie steht auch am Anfang und Ende allen wahren Lernens und ist der Schlüssel für ein erfüllendes Leben. Deshalb zeigt das Buch konkrete Wege auf für eine neue Beziehungs- und Lernkultur in Familien, Schulen und allgemein in unserer Kultur.
Der Ratgeber "Glücksschule" ist ein augenöffnendes Buch für alle Menschen - Lehrer und Erzieher, Eltern und Großeltern - die sich darum bemühen, mehr Liebe und Glück in das Leben unserer Kinder zu bringen!
"Daniel Hess hat in seinem Buch mit dem wunderbaren Titel "Glücksschule" sorgfältig herausarbeitet, worauf es für ein gelingendes, sinnerfülltes und damit glückliches Leben ankommt."
Gerald Hüther im Vorwort zu "Glücksschule" von Daniel Hess
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